Ich glaube fest an das Leben
in Gesellschaft. Aber in einer Zeit, in der Technik den Alltag bestimmt, um
unser Leben scheinbar zu verbessern, behindert sie uns eher und verhindert die
Kommunikation von Mensch zu Mensch. Mit unserem Handy oder Computer können wir
fast alles allein schaffen und wir verpassen die Möglichkeit, miteinander zu
sprechen. Auch wenn nicht immer mit Absicht, so entgehen uns oft Erfahrungen,
die uns gut täten, weil wir immer nur das Schnellste, Einfachste und
Angenehmste wollen. Deswegen glaube ich an die gute Wirkung von technischen Defekten,
weil wir uns in diesem Fall auf unsere sozialen Fähigkeiten verlassen müssen.
In den letzten Jahren, habe
ich erfahren, wie ich auch ohne Technik leben kann. Vor zwei Jahren ist mein
altes geliebtes Handy kaputtgegangen. Statt ein neues zu kaufen, habe ich
einfach ohne Handy gelebt. Auf meinem kleinen, freundlichen Campus damals hat
mir das keine großen Sorgen gemacht, weil ich jedesmal jemandem begegnet bin,
wenn ich von einer Ecke des Campus zur anderen gelaufen bin. Trotzdem hat es
mir auch eine schwache Stelle gezeigt, wenn ich auf fremde Leute zugehen musste
und mich auf sie einlassen musste. Aufgrund meiner Situation war ich viel
offener für neue Beziehungen. Weil ich meine Freundin nicht wegen der
Hausaufgaben oder dem Abendessen kurz anrufen konnte, musste ich Hilfe suchen
bei Leuten, die direkt ansprechbar waren. Ich habe mehr im Hier und Jetzt
gelebt und nicht schon an das nächste Ereignis gedacht, weil ich nicht auf mein
Handy konzentriert war. Ich war in dieser Zeit dankbarer für neue und alte
Beziehungen, weil ich deutlich erkannte, wie viel diese Beziehungen in meinem
Leben bedeuten.
Es ist nicht schwer sich in
der Geschwindigkeit der modernen Medien zu verlieren. Weil es uns nicht immer
klar ist, dass uns Technik auch behindert, brauchen wir kleine Ermahnungen, die
uns zeigen, dass es sich lohnt, ohne Technik zu leben. Obwohl mir diese Lehre
klar wurde, als ich ohne ein Handy gelebt habe, brauchte ich ein weiteres
Erlebnis, nämlich als ich mich neulich über den kaputten Drucker meiner Schule
geärgert habe. Dieses Mal musste jemand anderes mich daran erinnern, dass es
ein Segen ist, wenn die Technik mal versagt.
Da ich keinen Drucker zu Hause
habe, bin ich von dem Schuldrucker abhängig. Nach ein paar Wochen, in denen ich
alle Lernmaterialien handschriftlich vorbereitet hatte, war der Drucker immer
noch kaputt. Irgendwann musste ich unbedingt etwas drucken und bin zu meinem
Nachbarn gegangen. Ich war am Anfang genervt über diese Lösung, da ich keine
Unannehmlichkeiten bereiten wollte. Mittlerweile hat mein Nachbar mir gezeigt,
dass die Belohnung meines täglichen fünf-minütigen Laufs zum Drucker ist, mit
Freunden reden und Beziehungen pflegen zu können, was nicht möglich wäre, wenn
ich alles alleine zu Hause erledigen würde.
Vielleicht sind technische
Defekte ein Test für die Qualitäten von Freundschaften. In meiner Erfahrung
sind meine Beziehungen jedesmal, wenn ich Hilfe brauchte, stärker geworden. Hilfsbedürftigkeit
ist kein gutes Gefühl und nicht eines, das ich selbst wähle. Ich
persönlich brauche und begrüße jetzt Situationen, die mich aktiv machen
und mich an Herausforderungen wachsen lassen.
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Weil ich meinem Deutsch dieses Jahr verbessern wollte, hat David mir eine schriftliche Aufgabe gegeben um mein Deutsch zu entwickeln. Ich bin häufig genervt, dass ich nicht vor dem Computer sitzen kann, um einen E-mail auf Deutsch zu schreiben mit voll Sicherheit, dass ich alles richtig geschreiben habe. Reden auf Deutsch geht irgendwie-es muss nicht perfekt sein. Aber Schreiben ist final, und ich möchte reines Gewissen haben, dass ich nicht was peinlich geschreiben habe. Ausserdem, möchte ich deutsche Satzbau lernen statt was in meinen Englisch Kopf gut klingt. Bis jetzt, habe ich nicht besonders schwer versucht alle die deutsche Regelen zu lernen. Aber, ich bemühe mich endlich richtig Deutsch zu lernen und das fängt jetzt an.